Die Werra an der wichtigen Handelsstaße “Lange Hessen” sicherte in früher Zeit (nach 531) ein fränkisches Königsgut mit dem Namen Millingen.
Auf dem heutigen Burgberg soll der Überlieferung nach Bonifatius, der Apostel der Germanen, ein Kreuz errichtet haben, das heute wieder den Burghof schmückt, und der Stadt dann den Namen gab. In dem danach gegründeten Benediktinerkloster auf dem Burgberg wurde schon Geschichte geschrieben (Kaiser Heinrich IV. und Heinrich V. waren hier zugegen). In das Licht der mittelalterlichen Geschichte rückte diese Gegend als die Landgrafen von Thüringen (Ludwig III.) durch geschickte Politik hier Land erwarben. Um 1170 wurde eine Burg errichtet und so ein strategisch wichtiger Punkt zwischen Hessen und Thüringen geschaffen.
Aus dieser Erbauungszeit stammen der Burgbrunnen (37,5m tief), der Wohnturm mit Elisabethkemenate, die 2 stöckig erhaltene Ringmauer (340 m lang) und Teile des ehemaligen Palas, der 1740 zu einem barocken Herzogshaus umgebaut wurde (heute ein kleines Hotel, Restaurant und Standesamt). Die Creuzburg ist eine der 5 Thüringer Landgrafenburgen. Zu ihrer Blütezeit war sie oft Aufenthaltsort Ludwig IV. und seiner Ehefrau, der Heiligen Elisabeth. Sie gebar hier 1222 Hermann II. der 1241 als Landgraf auf der Burg ums Leben kam. 1227 verabschiedete sich Ludwig IV. am Fuße der Creuzburg von seiner Ehefrau, um in den Kreuzzug zu ziehen, von dem er nicht zurückkehrte.
Für Elisabeth begann nun ein unstetes Leben. Sie verließ den Landgrafenhof auf der Wartburg, zog auf die Creuzburg und gebar hier  die Tochter Gertrud. Schließlich ging sie nach Marburg und gründete dort ein Hospital, in dem sie bis zu ihrem frühen Tod 1231 tätig war. In dem von 1247 -1264 andauernden Thüringer Erbfolgekrieg zerfiel die Landgrafschaft in Hessen und Thüringen. Die weiteren Jahrhunderte bescherten der Creuzburg Bedeutungslosigkeit als Amtssitz des Amtes Creuzburg. Dennoch kehrten hier bedeutende Persönlichkeiten ein: Martin Luther und Philipp Melanchthon, Johann Wolfgang von Goethe, Kaiser Napoleon. 1898 verkaufte das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach die Creuzburg. 1945 wurde sie Volkseigentum, wurde als Unterkunft obdachloser Creuzburger, Schule, Kindergarten und Ferienlager genutzt. Ab 1971 war sie baupolizeilich gesperrt, bis engagierte Creuzburger Bürger sich 1981 der verfallenden Burg annahmen und sie in langer mühevoller Arbeit dem Verfall entrissen.
Ab 1990 gehört die Burg der Stadt Creuzburg und konnte von da ab der Öffentlichkeit übergeben werden. Sie ist heute eine besondere Kostbarkeit im mittleren Werratal. Ein Museum und eine Heimatstube locken viele Besucher aus ganz Deutschland an. Konzerte finden regelmäßig im Rittersaal statt. Eine Besonderheit stellt zu jeder Jahreszeit der Burginnenhof mit seinem gepflegten Ambiente und seiner 500 Jahre alten Linde dar und lädt zu vielen Veranstaltungen ein (Mittelalterfest, Kunstnacht, Sommerfeste, Michael Praetorius Festtage). Im ehemaligen Marstall können die Besucher Töpfermeister G. Naumann bei der Arbeit an der Töpferscheibe zuschauen und aus dem reichhaltigen Angebot seiner Exponate auswählen.

Burg Creuzburg - Gelbes Haus
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Burg Creuzburg