Umwelt- und Naturschutzverein „Am Hainich“ e. V.
Obstbaum Apfelsorten bestimmen mit Hilfe eines Pomologen
Sonntag, 17. Oktober 2021, 14:00 bis 17:00 Uhr
Bürgerhaus „Goldene Aue“ Mihla, Amt Creuzburg OT Mihla Bahnhofstraße 22
Die Obstbäume im Werratal hängen voller Äpfel, die in den schönsten Farben leuchten. Aber welche Sorten sind hier vertreten? Allgemein bekannte und für manche Obstliebhaber unverkennbare Apfelsorten wie Boskoop, Gravensteiner und Klarapfel sind nur ein Bruchteil der Vielfalt an Obstbäumen in unserer Heimat. Die Namen der Sorten sind klangvoll und verweisen oft direkt auf die Herkunftsregion, ihren Züchter oder berühmte Persönlichkeiten in der Zeit der Entstehung. Da gibt es den Dülmener und den Berner Rosenapfel, Ontario, Biesterfelder Renette, Alkmene, Kaiser Wilhelm, Cox Orange, Sternrenette, Golden Delicious, Prinz Albrecht von Preussen, Calvins Winterapfel und viele andere. Wussten Sie, dass das Computermodell Apple Macintosh auf die kanadische Apfelsorte McIntosh zurückgeht und diese Sorte in Frankenroda zu finden ist?
Aber auch die Birnensorten der Heimatregion sind vielfältig. Besonders gut lassen sich u. a. die Sorten Köstliche von Charneux und Gute Luise zu Kompott verarbeiten.
Der Umwelt- und Naturschutzverein „Am Hainich“ e. V. hat in diesem Jahr eine besondere Veranstaltung zur Bestimmung von Äpfeln und Birnen organisiert. Eingeladen ist dazu der Pomologe Hans-Jürgen Mortag aus Rottenbach in Thüringen. Der Berater des Deutschen Pomologenvereins und Obstsorten-Kenner hilft bei der Bestimmung der Apfelsorten und gibt wichtige Hinweise und Tipps für die Qualität und Verwendung von Sorten. Mit Hilfe von eigenen Obstsortimenten demonstriert der Experte die thüringer Obstvielfalt.
Im September 2020 zeichnet der mdr den „Unruheständler“ Hans-Jürgen Mortag wegen seines großen ehrenamtlichen Engagements als Thüringer des Monats aus.
Der Pomologe Hans-Jürgen Mortag aus Rottenbach in Thüringen kennt sich mit Apfelsorten aus. Er erkennt sie unter anderem an ihrem Duft. Foto: MDR/Michaela Schenk
Fragen Sie sich auch, welche Birnen- oder Apfelsorte ihr Baum im Garten oder die Bäume in der Flur eigentlich tragen? Denn dieses Wissen geht häufig verloren, wenn Häuser und Gärten den Besitzer wechseln oder die Vorfahren nicht mehr gefragt werden können. Dann kommen Sie doch einfach am 17. Oktober von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr nach Mihla in die Aue.
Ungewaschen und mit Stiel
Wählen Sie für die Bestimmung Äpfel aus, die nicht von Würmern befallen sind. Der Stiel muss an der Frucht bleiben. Verzichten Sie darauf, die Äpfel zu waschen oder abzureiben. Einige Blätter und ein Foto des Baumes können dem Pomologen zusätzlich helfen, die Sorte zu bestimmen.
Zahl der Äpfel
Bringen Sie mehr als einen Apfel mit zur Bestimmung. Drei bis fünf Früchte sollten es schon sein, damit der Experte die Sorte zweifelsfrei erkennen kann.
Transport
Pflücken Sie die Äpfel erst kurz bevor die Sorte bestimmt werden soll. Sie sollten die Früchte nicht in einem Plastikbeutel verpacken, weil sie den Geruch des Kunststoffes annehmen könnten. Der Duft eines Apfels hilft dem Experten jedoch, die Sorte zu bestimmen. Legen Sie das Obst deshalb für den Transport lieber in eine Papiertüte oder in ein offenes Körbchen. Sorgen Sie dafür, dass die Früchte vor Stößen geschützt sind.
Ein Foto reicht nicht
Leider reicht es nicht aus, ein Foto des Baumes und der Früchte an den zuständigen Pomologenverein zu schicken. Eine Bestimmung anhand von Bildern gilt als sehr unsicher, dazu gibt es zu viele äußerlich ähnliche Sorten.
Ines Andraczek
Umwelt- und Naturschutzverein „Am Hainich“ e. V.