Infotafeln für die historische Fußgängerbrücke bei Buchenau sind eingetroffen

Die Buchenauer Fußgängerbrücke über die Werra erinnert an den Industriestandort des Sodawerkes Buchenau.

Im Jahre 1909 ließ der Creuzburger Kommerzienrat von Dreyse ein geologisches Gutachten über die Kalisalzlagerstätten in der Flur von Buchenau erstellen. Damit begann die Geschichte der Sodaproduktion, die 1922 zur Gründung der Werrawerke AG Eisenach und zur Produktionsaufnahme im Jahre 1927 führte.

Die in einer Mächtigkeit von 20 Meter anstehenden Steinsalzstöcke an beiden Werraufern wurden durch ein Nassverfahren gefördert und durch ein chemisches Verfahren zu Soda verarbeitet.

Am gegenüberliegenden Ufer der Werra wurden durch Bohrtürme weitere Lagerstätten erschlossen und die Sole über Rohrleitungen über Rohrbrücken in das Werksgelände trans-portiert.


Noch stehen die beiden Infotafeln im Bauhof Mihla. Demnächst sollen sie an der Buchenauer Brücke aufgestellt werden.

Das Sodawerk Buchenau entwickelte sich zu einem bedeutenden leistungsstarken Betrieb in der Sodaherstellung mit einer stetig wachsenden Tagesproduktion: 1929: 40 Tonnen, 1940: 801 Tonnen und 1955: 2000 Tonnen. Im Oktober 1968 wurde auf Beschluss der staatlichen Wirtschaftsführung der DDR die Sodaproduktion eingestellt, das Werk und die Gleisanlagen von Buchenau bis Wartha wurden demontiert.

Die Brücke wurde dann ausschließlich für Fußgänger genutzt und ist seit mehreren Jahren als Technisches Denkmal eingestuft.

Eine Sanierung ist dringend notwendig. Deshalb hat die Stadt im letzten Jahr einen Fördermittelantrag gestellt und dafür auch Eigenmittel im Haushalt eingeplant. Eine Entscheidung über die Förderung wird im Frühjahr erwartet.

Fertig sind nun zwei Infotafeln, die demnächst an den beiden Brückenköpfen aufgestellt werden und über die Geschichte der Brücke und des Sodawerkes informieren.

Landschaftsplanerin Ines Andrazcek hat sich gemeinsam mit einer Fachfirma der Gestaltung der Tafeln gewidmet, die textlichen Vorlagen lieferte Mihlas langjähriger Ortschronist Rainer Lämmerhirt.

Die Tafeln sollen alle Interessierten, vor allem sind die Fahrradfahrer auf dem Werraradweg angesprochen, über die historischen Hintergründe informieren.

-Amt Creuzburg-

Wetter aktuell